Coffee & Cigarettes & Cycling in urban Japan

Projektbeschreibung

Projektbeschreibung

Das Verhalten im öffentlichen Raum ist – nicht nur in Zeiten CoViD-bedingter Distanz – ein wichtiger Spiegel der Gesellschaft und somit idealer Untersuchungsgegenstand, um die intersektionalen Nuancen komplexer sozialer Wirklichkeiten bzw. deren rezente Veränderungen zu detektieren. Es bedarf jedoch auch eines klaren thematischen Fokus, der es ermöglich anhand einzelner spezifischer Praktiken – verstanden im Sinne von Kondensationspunkten – soziale Interaktion qualitativ zu beschreiben und zu analysieren.
   Kaffeekonsum, Tabakrauchen und Fahrradfahren (coffee & cigarettes & cycling) sind drei ebensolche Tätigkeiten, die im gegenwärtigen Japan omnipräsent sind, doch je nach sozialer Gruppe und Kontext unterschiedlich praktiziert werden und deren Sinn- und Wertzuschreibungen stark variieren. Die klassischen intersektionalen Kategorien (race, class, gender) erweitert um Alter(sgruppe) und Lokalität (age & location) bilden den gemeinsamen Analyseraster für verschiedene sozialwissenschaftliche Zugänge wie sensory anthropology, Stadtethnographie, Konsum- und Sportsoziologie sowie urban studies Ansätzen. Diese Fallstudien eröffnen verschiedene Perspektiven auf die zentrale Annahme, die diesem Projekt zugrunde liegt und welche gleichzeitig hinterfragt werden soll: Gemeinsame Praktiken in einer differenzierten postindustriellen Gesellschaft wie der japanischen verdeutlichen die semiotische Fragmentierung bei gleichzeitiger materieller Synchronizität.
   Das CCC-Japan Projekt steht somit in der Forschungstradition der Japanologie Wien mit ihrem Fokus auf die gegenwärtige japanische Gesellschaft, verbindet diesen aber auch mit den aktuellen Forschungsschwerpunkten und -Interessen der Forscher*innen der Japanologie Wien, und ist die logische und notwendige Ergänzung zu dem bereits bestehenden erfolgreichen Forschungsprojekt zu Sozialkapital und Wohlbefinden im ländlichen Japan.

Projektplan

Zeitraum: 2022 ~ 2025
Institution: Universität Wien | Institut für Ostasienwissenschaften | Japanologie
Ansprechpartner: Florian Purkarthofer