Theorie-Café: Theorie in der gegenwärtogen Japanologie

Symposium @Institut für Ostasienwissenschaften, Universität Wien | 03. November 2017

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Nach dem Ende der VSJF-Konferenz eröffnete sich die Möglichkeit, über die gemeinsamen großen, kritischen Themen zu sprechen: Welche Rolle spielen Theorien in unseren Forschungen? Wie lässt sich ein guter Mittelweg zwischen ganzheitlichen Ansätzen und deren Hang zur Holistik sowie immer fragmentierteren Theorien mit begrenzter Anschlussmöglichkeit finden? Als lose Fortsetzung des 2013 ins Rollen gebrachten Prozesses des Austausches und der Kommunikation zwischen Leipzig, Erlangen-Nürnberg und Wien, war das Theory Breakfast hierfür die angemessene Form, um eine kritische Diskussion loszutreten und das Forum zu erweitern. 

Das Theory Breakfast greift den ursprünglichen Gedanken des Symposions (egalitäres Diskutieren während des gemeinsamen Trinkens) auf und kombiniert ihn mit der akademischen Realität des übermäßigen Kaffee-Genusses. Kleine Speisen tragen dazu bei, das Gesprächsklima zu verbessern und das Gegenüber ausreden zu lassen. Erstmals erprobt wurde dieses Format 2013 beim Hyôron-Workshop an der Universität Wien. Gemeinsames Frühstücken, auch weit nach Mittag, zuhören statt profilieren und egalitäre intellektuelle Auseinandersetzung unter Kolleg*innen sind die Grundpfeiler, von welchen aus sich das Theorie Breakfast entwickelt und entfaltet.

Der Plan war es, Doktorand*innen und Forscher*innen zusammenzubringen, um eine konstruktive Diskussion in Ganz zu setzen, die sich mit der Frage beschäftigt, ob Area studies stets bloß Rezipient*innen von bereits bestehenden Theorien sein können, oder auch selbst aktiv zur Theoriebildung beitragen können/sollen/sogar müssen. Das Thema sollte anhand der Diskussion zweier konkreter Spannungsfelder begonnen werden und danach in einer abschließenden Runde auf einer abstrakten Ebene diskutiert werden. 

Diskussionsthemen waren:

  • Spannungsfeld: Theorien – Medien
    • Erfordern neue Medien und Techniken (z.B. Print, Photographie, Telekommunikation, Computerspiele, …) neue Theorien?
    • Wer kann/soll diese entwickeln, wer anwenden, wer falsifizieren?
    • Wie können Theorien erneuert, wie lokalisiert, wie globalisiert werden?
  • Spannungsfeld: Theorie – Alltag
    • Theoriebildung aus und für den Alltag?
    • Brauchen wir neue deduktive oder induktive Ansätze? Oder verlieren wir die Perspektive im Perspektivischen?
    • Alltagsforschung und Systemkritik? Globalisierte Systeme und privatisierte Probleme? 

 Datum

  • Freitag, 3. November 2017, 10:30-14:30 Uhr

 Programm

Tag des Theory Breakfasts – 03. November 2017

  • 10:00: Academic hangover coffee
    • Akademische Aus-/Ernüchterungsphase nach einer intensiven VSJF-Konferenz und Aufwärmphase für eine angeregte Diskussion
  • 10:30: Eröffnungs-Espresso
    • Thema: Theorie in der gegenwärtigen Japanologie
  • 11:00: Zwei Einspänner
  • Diskussion in Themen-Gruppen zu den Spannungsfeldern:
    • Theorie – Medien: „Neue Medien“, neue Theorien? Theorien erneuern, lokalisieren und globalisieren? 
    • Theorie – Alltag: Alltagsforschung und Systemkritik? Globalisierte Systeme und privatisierte Probleme?
  • 13:00: Wiener Melange
    • Vermischung der Diskussionen im Plenum
  • 14:00: Academia Decaf/Detox
    • Abschluss und Abschied