East Asia Day and Japanorama 2018
12.03.–16.03.2018
Department of East Asian Studies, Lecture Room 1, Japanese Studies
Monday, 12.03.2018, 9:30–14:30
09:30 Begrüßung und Ehrung der Absolventen
10:00 Gastvortrag Dr. Norbert Mosch
Koreas Beitrag zu Olympia – Entwicklung und Hintergründe des Taekwondo
10:45 Vorstellung der Masterarbeiten von Studierenden der Ostasienwissenschaften
13:00 Gastvortrag MMag Dieter Schwank
Ostasien: Wirtschaft und bilateraler Handel
13:30 Gastvortrag Dr. Peter Mennel
Olympische Winterspiele in Pyeongchang
Tuesday, 13.03.2018, 18:30
Lecture & Demonstration
Diethard Leopold, Inge Frischengruber
Kyūdō – der Weg des Bogens
Traditionelles japanisches Bogenschießen
Im Kyūdo finden sich wie in allen praktischen Künsten Japans viele Elemente der japanischen Kultur: Körperhaltung, Atemtechnik, Kleidung, Übungsraum (dōjō) und seine Etikette oder Einsatz im Shinto, aber auch eine praktische Philosophie des Nicht-Ich, die bei der Auseinandersetzung von Schützen/Schützin mit dem „Treffen-Wollen“ auf den Punkt kommt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kulturen steht man IN und nicht HINTER dem Bo-gen und macht so den eigenen Körper zu einem zweiten Bogen. Dadurch werden körperlich-geistige Unausgewogenheiten und das Energieniveau des Geschehens viel direkter spürbar als in anderen Formen des Bogenschießens und das Üben wird potenziell zu einem „Weg“, der sich mit dem Weg des Lebens verbindet.
Wednesday, 14.03.2018, 18:30
Lecture & Demonstration
Wolfgang Herbert
Aus Okinawa nach Olympia: Geschichte, Metamorphosen und Zukunft des Karate-dō
Von Bodhidharma, dem legendären Gründer (?) des Shaolin-Tempels, wird die Reise der heute als Karate bekannten Selbstverteidigungmethode mit bloßen Händen und Füßen von China nach Okinawa und Japan und in die Welt nachskizziert. Die großen Transformationspha-sen lassen sich wie folgt charakterisieren: 1) Von China nach Okinawa: Amalgamierung mit lokalens zur schulischen Leibes-erziehung 2) Von der Geheimtradition zur schulischen Leibeserziehung 3)“Japanisierung", Militarisierung und Aufsplitterung in “Stilrichtungen” (ryūha) auf der Hauptin-sel 4) Systematisierung nach sportwissenschaftlichen Kriterien und Internationalisierung, Wettkampf 5) “Athletisierung”, Kandidatur als Olympische Disziplin Tokyo 2020, Einflüsse aus Mixed Martial Arts
Thursday, 15.03.2018, 18:30
Lecture & Demonstration
Stefan Köck
Wer sich mit japanischen Kampfkünsten beschäftigt, wird früher oder später mit der Äußerung konfrontiert, dass diese doch eigentlich das Ziel verfolgen, Kämpfen zu unterbinden. Begründet wird diese Ansicht zumeist mit einer Interpretation des Schriftzeichens bu (武). Handelt es sich hierbei nur um ein Klischee, mit dem überkommene Formen der Konfliktlösung durch physische Gewalt für den Zeitgeschmack genießbar gemacht werden sollen? Oder lassen sich tatsächlich Hinweise finden, dass ein moralischer Anspruch, der mit dieser Äußerung verbunden ist, mehr als ein bloßes Lippenbekenntnis sein könnte?
Friday, 16.03.2018, 18:30
Lecture
Stanislaw Meyer
From invented traditions to distorted history: Okinawa as portrayed in narratives of karate
Popular narratives in the West often depict karate as Japanese martial art embodying the spirit of samurai. Such karate is a typical example of “invented tradition”, given the fact that in Okinawa, where karate was born, there were never samurai. This is not to say that karate is “fake” or “untrue” and thus lacks legitimacy to represent Japanese traditions. The problem lies else-where: karate narratives often confuse Okinawa with Japan and depict the entire Okinawan past by means of Japanese imagery, as if Okinawa had always been an integral part of Japan.